Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis) im Parkteil Sambesi des Erlebniszoos Hannover
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Traditionell wurden Nashörner zusammen mit Elefanten und Flusspferden in sogenannten "Dickhäuterhäusern" gehalten, wobei der Anlass dafür, diese Tiergruppen zusammen zu legen, nicht ihre dicke Haut war, sondern die Tatsache, dass sie alle erhebliche Mengen Pflanzenmaterials fressen und ebensolche Mengen Mist produzieren. Daher konnte dieselbe betriebliche Infrastrukturfür alle drei Tiergruppen genutzt werden. In jüngerer Zeit wird dieses Konzept kaum noch verfolgt, sondern namentlich Breitmaul-, gelegentlich auch Spitzmaulnashörner werden im Rahmen von Savannenanlagen in Gemeinschaftsgehegen mit anderen afrikanischen Tierarten gezeigt, Panzernashörner bisweilen mit südasiatischen Säugetieren und Vögeln. Dabei sind Angriffe auf Tiere anderer Arten mit tödlichem Ausgang nicht ausgeschlossen, so tötete z.B. 2021 im Zoo Zürich ein Breitmaulnashornbulle einen Grévyzebrahengst.
Internetquellen:
Anlagen:
- Nashornpark im Tiergarten Schönbrunn
- Nashornanlage im Zoo Schwerin
- Nashornanlage im Zoo Augsburg
- Breitmaulnashörner im Zoo Salzburg
- Panzernashornanlage im Zoo Basel
- Das Afrikahaus im Zoo Zürich
Lebensräume:
- Breitmaulsnashorn: Trockensavannen und Grasländer, Trockenwälder, Dickicht Südafrikas
- Spitzmaulnashorn: Dornsavannen, Grasländer Trockensavannen , Savannen und Trockenwälder Ostafrikas; Trockensavannen und Grasländer, Trockenwälder, Dickicht Südafrikas; Nama-Karoo, Namib
- Panzernashorn: Nordindisches Tiefland
Nashornpark im Tiergarten Schönbrunn
Eröffnung 2006, Erweiterung Teich 2022. Planungsperimeter 9'900 m². Erstellungskosten ca. 3.9 Millionen €. Drei Außengehege mit einer Gesamtfläche von 5'005 m², davon eines als Rückzugsgebiet für die Antilopen und Hirsche. Großer Teich. Innenanlage 893 m² /9'900 m³, davon dreiteiliger Tierbereich ca. 380 m² (219 m², 130 m² und 31 m²) mit Suhlen, Badebecken, Tränken, Baumstämmen, Kratzbürsten und Salzlecksteinen. Die Außen- und Innengehege sind auf die Haltung von 1.1 Nashörnern ausgerichtet. Artenschutzausstellung im Besuchergang. Gemeinschaftshaltung von Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) mit Nilgauantilope (Boselaphus tragocamelus), Hirschziegenantilope (Antilope cervicapra) und Vietnamsika (Cervus nippon pseudaxis). Literatur und Internetquellen:
PD/14.10.2022 |
Nashornanlage im Zoo SchwerinEröffnung 2008, 3 Außengehege mit einer Gesamtfläche von 4'200 m². Stall mit 6 Boxen, wovon 2 anfänglich für zoopädagogische Zwecke genutzt wurden. 2011 erste Umgestaltung der Außenanlage. 2015-17 Erweiterung der Außenanlage auf 8'000 m² mit einem fianziellen Aufwand von 980'000 €, neu als Afrika-Savanne. Gemeinschaftshaltung von Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) ursprünglich mit Zwerg- bzw. Burenziegen (Capra aegagrus f. hircus), später mit Grévyzebra (Equus grévyi), Säbelantilope (Oryx dammah) und Helmperlhuhn (Numida melagridis). Literatur und Internetquellen:
PD/22.11.2010; 18.07.2022 |
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Nashornanlage im Zoo AugsburgEröffnung 2008, Gesamtfläche 14'000 m². Baukosten 1.2 Millionen €. Stall mit je 6 Boxen für Nashörner und Watussis, 2 Vorgehege für die Nahörner und 1 für die Watussis. Gemeinschaftsgehege als Teil deS Afrika-Panoramas. Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum). Gemeinschaftshaltung mit Watussirindern. Internetquellen: PD/22.11.2010; 18.07.2022 |
Afrika-Savanne, Breitmaulnashörner im Zoo SalzburgEröffnet 1991, erweitert 2001, zwei Außengehege von 1.081 m² und 578 m² und ein Abtrenngehege (Vorhof) von 287 m². Gemeinschaftsanlage zur Benützung mit anderen Savannentieren 10'217 m². Zwei Stallgebäude, wovon eines für Besucher zugänglich. Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum), Vergesellschaftung mit Grévyzebra (Equus grevyi), Südafrikanischem Spießbock (Oryx gazella) und Litschi-Wasserbock (Kobus leche). Kattas (Lemur catta) laufen frei Für technische Details siehe ZOOLex Gallery |
Panzernashornanlage im Zoo BaselEröffnet 2008, Umbau des 1959 von Rasser & Vadi konzipierten Nashornhauses, das den Grundriss eines um 17º geneigten Parallelosgramms aufweist. Namentlich Vergrößerung der Bullenstallung und des Badebeckens, Zusammenlegen von jeweils 2 Boxen für die Nashornkühe. Ersatz der Gräben durch unauffälligere Absperrung aus Glas (besucherseitig) und Metallstangen und Drahtseil (tierseitig). Neugestaltung und Erweiterung der Aussenanlage auf ca. 2000 m² mit größerem Wasseranteil, Gehege unterteilbar. Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) in Gemeinschaftshaltung mit Zwergotter (Aonyx cinereus) und bis 2019 Chinesischem Muntjak (Muntiacus reevesi), danach Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons). Literatur: PD/02.12.2010; 18.07.2022 |
Das Afrikahaus im Zoo Zürich1965 erbaut für die Haltung von Flusspferden, Spitz- und Breitmaulnashörnern, Schuhschnabel und verschiedenen im Haus frei fliegenden Vögeln, darunter zeitweilig Madenhacker. Später Verzicht auf Breitmaulnashörner und Ersatz der Flusspferde durch Zwergflusspferde (bis 2015). Stahlbetonkonstruktion mit zwei Kuppeln. Vier Innenanlagen zu 35 m², weitere Boxen für das Publikum nicht einsehbar. Badebecken mit 17 m² Fläche und einer mittleren Tiefe von 1.2 m. vier Außengehege. Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis), Kuhreiher (Bubulcus ibis), Grautoko (Tockus nasutus) und weitere Vögel. Nashornhaltung bis 2017. Danach wurde Im Zuge des Gesamtkonzepts des Zoos das Haus zu einer Australien-Anlage umgestaltet. Literatur:
PD/04.12.2010; 18.07.2022 |
(17.07.2022: 4'170)